Das wichtigste zuerst: Maisstärke wird aus ganzen Maiskörnern hergestellt, die nicht in üblichen Getreidemühlen gemahlen werden. Deshalb ist bei der Zutat Maisstärke, auch nicht von einer Kontaminationsgefahr auszugehen.
Und nun zu den Details
Maisstärke ist ein vielseitiges glutenfreies Produkt, das in vielen Lebensmitteln und industriellen Anwendungen zu finden ist. Aber wie wird diese weiße, pulverförmige Substanz eigentlich hergestellt? In diesem Beitrag nehmen wir euch mit auf eine spannende Reise durch den Herstellungsprozess von Maisstärke.
Die faszinierende Welt der Maisstärke: Von der Pflanze zum Pulver
Der Anbau des Mais
Alles beginnt auf dem Feld. Mais, auch bekannt als Zea mays, wird in vielen Teilen der Welt angebaut. Die Pflanzen wachsen in der Regel innerhalb von drei bis vier Monaten und werden geerntet, wenn die Körner vollständig ausgereift sind. Der Mais wird dann von den Feldern geholt und zur Weiterverarbeitung in spezielle Anlagen transportiert.
Die Herstellung von Maisstärke erfolgt in mehreren Schritten, die hauptsächlich auf einem Verfahren namens *Nassmüllerei* basieren.
Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Schritte:
- Reinigung und Einweichen: Zunächst werden die Maiskörner gereinigt, um Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend werden sie für 30 bis 60 Stunden in warmem Wasser (35–50 °C) eingeweicht, oft mit einer geringen Menge Schwefeldioxid, um das Korn aufquellen zu lassen und die Stärke von den Proteinen zu lösen[1][2].
- Mahlen und Trennung der Bestandteile: Nach dem Einweichen wird der Mais mechanisch zerkleinert, um die verschiedenen Bestandteile zu trennen. Der Keimling wird schonend herausgelöst, da er zur Ölgewinnung verwendet wird. Die restlichen Bestandteile wie Schalen und Fasern werden ebenfalls abgetrennt. Die Stärke wird durch Zentrifugation oder Hydrozyklone von den übrigen Komponenten getrennt[1][2].
- Stärkeextraktion: Die Stärke wird aus dem Zellgewebe des Maises ausgewaschen. Da Stärke nicht wasserlöslich ist, setzt sie sich nach einer Weile am Boden der Mischung ab. Das überschüssige Wasser wird abgeschüttet, und die verbleibende Stärke wird getrocknet[3][5].
- Trocknung und Verpackung: Nach der Trennung von Wasser und anderen Bestandteilen wird die Maisstärke getrocknet und zu einem feinen Pulver vermahlen, das als Endprodukt verwendet werden kann[3][4]
Während dieses Prozesses entstehen auch Nebenprodukte wie Maisklebermehl und Maiskleberfutter, die als Futtermittel verwendet werden[3].
Die Verarbeitung des Mais
1. Reinigung Einweichen und Aufbrechen
Sobald der Mais in der Verarbeitungsanlage ankommt, wird er gründlich gereinigt, um Verunreinigungen wie Steine, Staub und andere Fremdkörper zu entfernen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Qualität der Maisstärke sicherzustellen.
Der gereinigte Mais wird in großen Tanks eingeweicht, um die Körner aufzuweichen und die Stärke leichter extrahierbar zu machen. Dieser Prozess kann mehrere Stunden dauern. Anschließend werden die aufgeweichten Maiskörner mechanisch aufgebrochen, um die Stärke freizusetzen.
2. Mahlen und Trennung der Stärke
Die aufgebrochenen Maiskörner werden in einer Zentrifuge weiterverarbeitet, um die Stärke von den anderen Bestandteilen wie Proteinen, Fasern und Ölen zu trennen.
3. Stärkeextraktion
Die Stärke wird in einer wässrigen Lösung suspendiert und durch mehrere Filtrations- und Zentrifugationsschritte gereinigt.
4. Trocknung und Verpackung
Die gereinigte Stärke wird schließlich getrocknet, um das überschüssige Wasser zu entfernen. Dies geschieht in speziellen Trocknungsanlagen, die die Stärke in das bekannte weiße Pulver verwandeln. Nach dem Trocknen wird die Maisstärke verpackt und ist bereit für den Versand.
Kontaminationsrisiken durch Gluten
Ein wichtiger Aspekt bei der Herstellung von Maisstärke ist die Vermeidung von Kontaminationen, insbesondere durch Gluten.
Maßnahmen zur Vermeidung von Glutenkontamination
- Getrennte Verarbeitung: Maisstärke wird in Anlagen verarbeitet, die strikt von denen getrennt sind, in denen glutenhaltige Getreide verarbeitet werden. Dies verhindert eine Kreuzkontamination.
- Regelmäßige Reinigung: Die Verarbeitungsanlagen werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert, um sicherzustellen, dass keine Rückstände von glutenhaltigen Produkten zurückbleiben.
- Qualitätskontrollen: Strenge Qualitätskontrollen und Tests werden durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Maisstärke frei von Gluten ist. Dies umfasst regelmäßige Stichproben und Analysen.
Fazit
Die Herstellung von Maisstärke ist ein faszinierender Prozess, der sorgfältige Planung und Präzision erfordert. Von der Ernte des Mais bis zur Verpackung der fertigen Stärke sind zahlreiche Schritte notwendig, um ein hochwertiges Produkt zu gewährleisten. Durch strenge Maßnahmen zur Vermeidung von Kontamination mit Gluten können Verbraucher sicher sein, dass sie ein sicheres und qualitativ hochwertiges Produkt erhalten.
Quellen:
[1] https://www.industrystock.de/de/unternehmen/Lebensmitteltechnik/Lebensmittel/St%C3%A4rke/Maisst%C3%A4rke
[2] https://projektwiki.zum.de/wiki/Techniker_Schule_Butzbach/Verfahrenstechnik/St%C3%A4rkeherstellung
[3] https://utopia.de/ratgeber/maisstaerke-verwendung-besonderheiten-ersatz-und-mehr_170925/
[4] https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Maisstaerke
[5] https://www.vgms.de/staerkeindustrie/lebensmittel/staerke/native-maisstaerke
Weitere Links:
https://www.vgms.de/staerkeindustrie/staerkeindustrie/herstellung
https://www.chemie.de/lexikon/St%C3%A4rke.html
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