Hallo liebe Zöliakie Austausch Blogleser, wir haben wieder eine Buchrezension für Euch. Ariane hat das Buch „Quinoa-Korn der Anden“ erhalten um es für Euch zu Lesen und eine Rezension zu schreiben. Was der Inhalt des Buches ist, welche Rezepte Anja getestet hat und ob ihr nach dem Lesen Fans vom glutenfreien Quinoa werden könnt, lest ihr im Blogbeitrag. Das Buch, das wir vom Verlag erhalten haben, darf Anja natürlich behalten.
Rezension von Anja „Quinoa – Korn der Anden“ von Anja Völkel
„Never judge a book by its cover!“ – im englischsprachigen Raum zwar im übertragenen Sinne gemeint, aber auch beim vorliegenden Buch sollte man die Äußerlichkeiten nicht überbewerten.
Das schmale Hardcover-Buch im DIN A5 Format aus dem pala Verlag kommt mit einer matten Oberfläche daher. Die Illustrationen auf der Vorder- und Rückseite sind unterhaltend aber nicht überwältigend. Uns fällt natürlich direkt der Hinweis „glutenfrei“ ins Auge, der mit „vegetarisch“ und „gesund“ eine Schlagwort-Trilogie bildet.
Der Untertitel „Kochen und Backen mit dem Korn der Inka“ weist schon darauf hin, dass Quinoa ein altbekanntes Lebensmittel ist. Auch der Klappentext greift diesen Tenor auf. Über die Autorin erfährt man nicht viel, außer, dass sie eine tiefe Leidenschaft für Quinoa hat und den Leser auf eine – nicht rein kulinarische – Entdeckungsreise einlädt.
Das Buch ist auf Papier aus 100 % Recyclingmaterial gedruckt. Daher ist das Papier nicht rein weiß und auch die Blattdicke ist ausreichend, dass nichts durchscheint, hätte für mich aber etwas voluminöser und damit griffiger sein können. Die Schriftgröße ist ok, die Spielart bei den Überschriften macht es für meine schlechten Augen manchmal schwer diese direkt zu erfassen.
Nun zum Inhalt
In den ersten Kapiteln = 15 Seiten lernt der Leser zunächst einmal den Ursprung des Korns kennen. Wer sich informieren möchte, aber wenig Zeit mit bringt, liest nur den Haupttext. Wer mehr wissen möchte, kann sich im Zusatztext informieren, der in grauen Kästen gesetzt ist. Die Autorin erzählt engagiert die Fakten des Quinoa-Anbaus und schreckt auch nicht vor umweltpolitischen Aussagen zu den Auswirkungen des Quinoa-Trends zurück. Man merkt beim Lesen, dass es Anja Völkel wichtig ist mit ihrem Buch nicht nur die leckeren Seiten dieses Nahrungsmittels darzulegen, sondern auch aufzuklären.
Es folgen Tipps zum Anbau im eigenen Garten und zum Stellenwert von Quinoa in unserer Ernährung. Sie geht detailliert auf Nährwerte ein und erläutert auch die Unterschiede von weisser, roter und schwarzer Quinoa.
Besonders spannend wird der Abschnitt „Glutenfrei Backen mit Quinoa“! Dieser ist recht knapp gehalten und hat mich ein wenig enttäuscht. Völkel erläutert kurz die Daseinsberechtigung vom Klebereiweiss, geht dann darauf ein, dass Quinoa in verschiedenen Mischungen als Mehlersatz eingesetzt werden kann. Als Zöli hätte es mich gefreut hier schon konkrete Rezepte für Mischungen zu bekommen – aber Geduld!
Im nächsten Kapitel führt Anja Völkel ein paar Grundregeln auf: verwendete Abkürzungen, sinnvolle Küchengeräte, welche Quinoa-Sorte wird verwendet usw. bevor es dann an die Basics geht.
Gestartet wird mit einfachen Rezepten, die einem helfen, sich mit dem Korn vertraut zu machen: Zubereitung als Beilage (wie Reis oder Hirse), als Püree oder als Brei – immer in verschiedenen Variationen.
In den folgenden Kapitel geht es durch den Tag: Frühstücksmüsli, Pausenriegel, Brei gefolgt von Bratlingen, Bällchen, Kroketten…schon beim Lesen konnte ich mich gar nicht entscheiden, was ich zuerst ausprobieren sollte!
Es folgt ein Fülle klassischer Rezepte, wie Lasagne, Gratin, gefüllte Weinblätter, Quiche, Nudeln, Knödel, Chilli usw. im neuen Quinoa-Gewand. Rund 100 pfiffige und ideenreiche Rezepte werden in dem kleinen, unscheinbaren Buch präsentiert. Auf Fotos der fertigen Gerichte wird gänzlich verzichtet, stattdessen werden manche Rezepte mit Illustrationen der verwendeten Lebensmittel verziert.
Alle Rezepte habe ich natürlich noch nicht ausprobiert, aber was ich probiert habe, hat mich völlig überzeugt. In allen Rezepten werden – soweit ich das überblicken kann – möglichst frische Zutaten verwendet. Die meisten davon finden sich in (Zöli-)Küchen. Was man im normalen Supermarkt nicht findet, bekommt man im Bio-Supermarkt.
Die Rezepte beginnen mit einer Aufzählung der Zutaten – in der Regel – in der Reihenfolge, in der sie eingesetzt werden. Etwas, was mir persönlich sehr entgegenkommt. Die einzelnen Arbeitsschritte sind sehr gut erklärt und zu vielen Rezepten gibt es einen Tipp, der unter dem Rezept in einem Kasten steht und Varianten erläutert.
Zwischen Rezeptteil und alphabetischem Rezept-Register habe ich – tatsächlich gerade erst – noch eine kurze Hintergrundgeschichte und ein Foto der Autorin entdeckt. Warum sie allerdings so viel Wert auf „glutenfrei“ legt, geht daraus nicht hervor.
Alles in allem kann ich dieses Buch sehr empfehlen! Wer außergewöhnliche Rezeptideen sucht und dann auch noch ein Freund von Quinoa ist, der wird dieses Buch als Bereicherung empfinden. Mein Ziel für die nächsten Monate ist es, jedes Rezept auszuprobieren – dieses Verlangen hatte ich allerdings bisher noch nie bei einem Kochbuch. Es hat immer etwas gegeben, das Zutaten einsetzt, die ich nicht mag…hab ich hier noch nicht entdeckt. Für mich ist dieses Buch ein Glückstreffer und ich bin froh, dass ich ein Exemplar zum Bewerten von Jürgen bekommen habe! Danke!
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