Glutenunverträglichkeit ist nur ein Überbegriff über verschiedenen Krankheiten.
„Glutenunverträglichkeit“ oder „Glutenintoleranz“ ist ein unspezifizierter Überbegriff über verschiedene Krankheiten.
Letztlich werden alle diese Begriffe gleichsam als Überbegriffe für JEDWEDE Erkrankung benutzt, die auf irgendeine Weise mit Gluten in Verbindung gebracht wird.
Also
1. Überbegriff Glutenunverträglichkeit
Unterbegriffe:
-1.1 Zöliakie = Sprue = glutensensitive Enteropathie
-1.2 Weizensensitivität = Glutensensitivität = Nicht-Zöliakie-Nicht weizenallergie – Glutensensitivität (NCGS
-1.3 Weizenallergie
– 1.4 Atypische Weizenallergie
– 1.5 ATI-Sensitivität
Zöliakie/ Sprue / Glutensensitive Enteropathie
Bei Zöliakie/Sprue oder auch glutensensitive Enteropathie werden die Zotten im Dünndarm zerstört, wenn man Gluten zu sich nimmt. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist die einzige Therapie eine lebenslange glutenfreie Diät.
Eine Zöliakie wird bei einem Erwachsenen eindeutig nur mittels eines Bluttests auf die zöliakiespezifischen Antikörper und einer Dünndarmbiopsie diagnostiziert werden.
Bei Kindern kann unter speziellen Rahmenbedingungen auf eine Biopsie verzichtet werden. Siehe Leitfaden Kinder Diagnostik
Glutensensitivität
Eine Glutensensitivität / Weizensensitivität ist eine Ausschlussdiagnose.
Das heisst, wenn aufgrund der Blutuntersuchung und der Biopsie eine Zöliakie sicher ausgeschlossen ist und trotzdem eine Besserung unter glutenfreier Diät auftritt, kann eine Glutensensitivität vorliegen. Diese Glutenbelastung bzw. das Weglassen ist aber nur unter ärztlicher Aufsicht und Begleitung durchzuführen.
Eine Glutensensitivität kann sich nach glutenfreier Ernährung auch wieder zurückbilden.
Weizenallergie
Eine Weizen-Allergie kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Wenn man z.B. eine Weizenpollen-Allergie hat verursachen die Getreidepollen zur Blütezeit des Weizens Atemwegsbeschwerden. Die Anzeichen reichen aber von klassischen Symptomen einer Allergie wie juckenden Quaddeln (Urtikaria) und Schwellungen der Schleimhäute (Angioödeme) bis hin zur Anaphylaxie oder unspezifischen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Es gibt sowohl Sofortreaktionen als auch Spätreaktionen. Quelle: http://www.drschaer-institute.com/de/weizenallergie/symptome-1045.html
Der Nachweis einer Weizen-Allergie wird vom Allergologen mittels verschiedener Haut- / und Blutuntersuchungen (Prick, IgE) durchgeführt. Zusätzlich findet dann auch eine Nährungsumstellung statt.
Atypische Weizenallergie
Normalerweise treten bei einer Allergie sofort Symptome auf. Bei der atypischen Weizenallergie können allerdings Stunden vergehen bevor Symptome wie Bauchschmerzen aber auch Durchfälle oder Verstopfung auftreten. Oftmals wird bei Ärzten dann fälschlicherweise “Reizdarmsyndrom” als Diagnose gestellt obwohl es sich um eine allergische Reaktion im Darm handelt.
ATI-Sensitivität
Erst 2019 wurden die ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitoren) als mögliche Ursache von Beschwerden in zusammenhang mit glutenhaltigen Getreiden entdeckt. Es handelt sich dabei um Nicht-Glutenproteine, die aber in allen glutenhaltigen Getreiden enthalten sind.
Wenn ihr kein glutenhaltiges Getreide zu euch nehmt, ernährt ihr euch also auch ATI frei.
Solltet ihr eine ATI-Sensitivität haben, wird die die immunvermittelte ATI-Sensitivität erhöht und andere Erkrankungen wie zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose und Rheuma treten auf.
Quellen:
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/021-021 Stand: Dezember 2021
https://www.drschaer.com/sites/default/files/2019-11/DE_FS-Sonderdruck-Schuppan.pdf, 2019
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